UNIQA Fassadenbegrünung und PV-Anlage
Projektpartner
Architektur Architektursalon Andreas Salfellner
Haustechnik TB DI Jürgen Amplatz
E-Technik TB Ing. Billy Rieger
Ein besonderes und zugleich zukunftsweisendes Projekt, geplant und umgesetzt unter Leitung der Eisner ZT GmbH, wurde im Mai 2019 feierlich eröffnet. Auf der Fassade des knapp 40-jährigen Bestandgebäudes der UNIQA in der Grazer Annenstraße wurden etwa 500 m2 – mehr als 50 % der Fassadenfläche (Rankgerüst) – begrünt; weiters wurde eine PV-Anlage mit rund 110 m2 am Dach der Landesdirektion installiert.
Die Planungen für das Projekt begannen im Jahr 2017 mit einer von uns durchgeführten Beurteilung der Frontfassade. Es folgten Variantenstudien, Einreich- und Detailplanung, ehe im Herbst 2018 mit der baulichen Umsetzung begonnen wurde. Nach dem Motto „lange Planung – kurze Bauzeit“ konnte das Projekt im April 2019 schließlich erfolgreich abgeschlossen werden. Unser Büro war dabei für die Projektsteuerung, die Statik sowie die Baustellenkoordination verantwortlich. Im Leistungsumfang der Eisner ZT GmbH waren auch die Architektur (Büro Andreas Salfellner), die ÖBA, HKLS-Planung/Aufsicht (TB DI Jürgen Amplatz) sowie die ET-Planung/Aufsicht (TB Ing. Billy Rieger) enthalten.
Begrünte Flächen besitzen durch ihre Fähigkeit zur CO2 Bindung und Sauerstoffproduktion die Eigenschaften zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas. Durch die verminderte sommerliche Aufheizung der Gebäudehülle und durch die Verdunstungsleistung von Pflanzen und Substrat erreichen begrünte Fassaden einen spürbaren Kühlungseffekt und wirken als naturnahe Klimaanlagen. Durch den Wasserrückhalt der begrünter Fassaden kann bei Starkregenereignissen das Kanalnetz entlastet werden. Durch diese zusätzliche Kapazität zur Wasserrückhaltung können Starkregenereignisse in Gebieten mit begrünten Bauwerken besser bewältigt werden.
MEHR ÜBER DAS PROJEKT
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ÖKOLOGISCHE BEGRÜNUNG
Für die Fassadenbegrünung verwendete man Blauregen, wilden Wein, orangenrote Klettertrompeten, Pfeifenwinde, immergrüne Geißschlingen und japanische Heckenkirschen. Sogar ganze Bäume in rd. 2,30 m3 fassenden Trögen zieren die Hausmauer: Ein Feldahorn, ein Eisenholzbaum und eine Blumen-Esche. Alle Pflanzen werden automatisch und frostsicher bewässert und (hoffentlich) bis ins Jahr 2022 anwachsen, damit die Fassade nicht nur begrünt, sondern tatsächlich auch völlig grün ist.
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PV-ANLAGE ZUR EIGENNUTZUNG
Die PV-Anlage liefert einen Großteil für den Stromverbrauch der Landesdirektion – das bedeutet, der komplette Ertrag wird durch die UNIQA selbst verbraucht. Etwaige Überschüsse werden in das Stromnetz Graz eingespeist.
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BAULICHE DETAILS
Die bestehende hochwertige Natursteinfassade des UNIQA Gebäudes in der Annenstrasse wird in einem additiven Gestaltungsprozess zu einem vertikalen Grünraum. Auf einem vorgestellten Edelstahlnetz werden ausgewählte Rankpflanzen über bis zur vier Geschossen die Fassade erobern.
In einer nach hinten springenden Fassadennische wird eine aus 3 übereinanderliegenden ca. 2m aus der bestehenden Fassade auskragenden Kombination aus zueinander leicht versetzten Trögen an der bestehenden Aufzugsrückwand verankert. Diese haben jeweils ein Vegetationsvolumen von etwa 2,3m³. In jedem der 3 Tröge wird ein Baum verankert. Als zusätzliche Maßnahme werden diese mit Fangseilen gegen Windlasten befestigt.